17. Mai 1981 – 17. Mai 2021 - 40 Jahre Neue St. Markuskirche
(Auszug aus der Kirchenchronik)
Im März 1980 genehmigte die Landeskirchenleitung in München nach langem hin und her endlich den Kirchenneubau in Kleinostheim. Alle Wünsche der Gemeinde konnten jedoch nicht berücksichtigt werden, dennoch werden die Zeit der Raumnot bald ein Ende haben. Da die veranschlagten Kosten zu hoch waren, musste der Architekt, Dipl. Ing. Gerhard Grellmann aus Würzburg, einige mal den Entwurf abändern, bis er in der nun vorliegenden Form anerkannt wurde.
Am Samstag, den 17. Mai 1980 fand im Beisein von Dekan Johannes Merz, Pfarrer Dieter Schwierskott und Pfarrerin z.A. Brigitte Fietz die Grundstein-legung für die neue Markuskirche statt. Der Kirchenchor aus Kleinostheim und der Posaunenchor aus Bickenbach umrahmten die feierliche Stunde. Der Wortlaut der Urkunde, die in den Grundstein gelegt wurde lautet:
Diese Urkunde ist eine Ergänzung zu der bereits in der St. Markuskirche eingemauerten Urkunde der Grundsteinlegung vom 7. November 1954.
Damals zählte die Gemeinde beim Bau der St. Markuskirche 180 Gemeindemitglieder, heute zählt sie 1 500. In den Jahren zwischen 1955 und 1980 ist die Gemeindezahl sehr angestiegen, so daß ein Erweiterungsbau der schon vorhandenen St. Markuskirche dringend nötig ist. Nach langen Bemühungen um Grundstück, Finanzierung und Baupläne wurde der Neubau am 20. Mai 1979 endgültig vom Kirchenvorstand beschlossen. Geplant ist der Umbau der bisherigen Kirche zu Jugend- und Gemeinderäumen und ein Kirchenneubau, dessen Grundstein am heutigen 17. Mai 1980 gelegt wird.
Die Gemeinde Kleinostheim gehört seit 1968 als Vikariat zu Aschaffenburg St. Paulus, nachdem sie ursprünglich von der Christuskirche aus versorgt wurde. Heute steht sie vor der unmittelbaren Verselbstständigung zur eigenen Gemeinde. Auf der Herbstsynode 1979 der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, wurde das Vikariat Kleinostheim zur Pfarrstelle erhoben. Die entsprechenden Vorbereitungen sind im Gange.
Das Vikariat Kleinostheim wird seit 1978 von Pfarrerin z.A. Brigitte Fietz betreut, von 1968 - 1977 war das Vikariat Pfarrer Götz von Egloffstein übertragen.
Pfarrer von Aschaffenburg St. Paulus ist seit 1971 Dieter Schwierskott.
Zum Kirchenvorstand von St. Paulus (Wahlperiode 1976 - 1982 ) gehören: Erich Barkowski, Ilse Becker, Klaus Eymann, Edeltraud Förster, Werner Heinz, Heinz Ketzscher, Hildegard Kurz, Willi Liebig, Dr. Friedrich Plöger, Hans-Jörg Seidemann, Joachim Thiele, Doris Weigand.
Dekan für den Bezirk Aschaffenburg ist seit 1970 Johannes Merz.
Bischof der Bayerischen-Landeskirche zurzeit Johannes Hanselmann.
Kleinostheim, den 17. Mai 1980.
Rund 25 Jahre nach der Einweihung der alten Markuskirche und genau 1 Jahr nach der Grundsteinlegung für das neue Kirchenzentrum hatte die Gemeinde am 17. Mai 1981 wieder einen Grund zur Freude und zum Feiern.
Architekt Gerhard Grellmann hat es geschickt verstanden, altes Kirchen-gebäude und neues Gotteshaus miteinander zu verbinden. Kernstück des Neubaus ist der Kirchenraum. Rund 150 - 220 Sitzplätze gruppieren sich dreiseitig um den Altar. Die Bestuhlung wurde so angeordnet, daß eine Mehrfachfunktion des Raumes gewährleistet ist, z. B. für Konzerte, Vorträge oder ähnliches. Als Gelenk zwischen der neuen Kirche und der alten Kirche wurde ein zweiseitiger Vorhof, der einem Kreuzgang ähnelt angeordnet. Dort sind eine kleine Küche und ein Abstellraum eingerichtet.
Die Außenwände sind in Sichtmauerwerk aus rotem Ziegelstein ausgeführt. Die sichtbare Holzbinderkonstruktion gibt dem Innenraum einen architektonischen Rhythmus. Die reinen Baukosten, ohne Außenanlage und Einrichtungen waren mit 520.000.-- DM veranschlagt. Der Umbau der alten Markuskirche in ein Gemeinde- und Jugendzentrum soll baldmöglichst in Angriff genommen werden. Für beide Bauabschnitte muss die Kirchengemeinde ca. 75.000.-- DM aufbringen.
Pfarrer Dieter Schwierskott, dem die Gemeinde noch zugeordnet war, freute sich die zahlreichen Gemeindeglieder und Gäste begrüßen zu können. Pfarrerin z.A. Brigitte Fietz hielt den Festgottesdienst, an dem auch fast alle ehemaligen Pfarrer der Gemeinde teilnahmen.
Architekt Gerhard Grellmann überreichte Oberkirchenrat Theodor Heckel, früher Vikar in Kleinostheim und Initiator der alten Markuskirche, die Kirchenschlüssel. Dieser übergab die Schlüssel an Pfarrerin Fietz, die nicht nur die geistige Schlüsselgewalt, sondern nunmehr auch die tatsächliche Schlüsselgewalt über die neuen Räume ausüben könne. Anschließend nahm Oberkirchenrat Theodor Heckel die kirchliche Weihe vor. Er erbat den Segen Gottes für die neuen Kirchenräume und sprach die Hoffnung aus, daß das Haus stets der Ehre Gottes und dem Wohle aller diene, die in ihm ein- und ausgehen.
Dekan Johannes Merz dankte bei dem anschließenden Empfang der Pfarrerin Brigitte Fietz, dem Pfarrer Dieter Schwierskott und den für den Bau verantwortlichen Mitgliedern des Kirchenvorstandes, Dr. Fritz Plöger und Heinz Ketzscher, für ihren großen Einsatz.